Sobald jemand mit der Suche nach einer neuen Arbeitsstätte beginnt, ist eines der ersten Dinge, die bei Google eingegeben werden, folgendes: Die Besten Arbeitgeber 2020 oder alternativ, Top-Unternehmen in der X-Branche.
Es ergibt Sinn - heutzutage zählt der Ruf eines Unternehmens mehr denn je. Tatsächlich würden 86% der Arbeitnehmer sich nicht bei einem Unternehmen bewerben oder weiterhin für ein Unternehmen arbeiten, dass bei ehemaligen Mitarbeitern oder in der Öffentlichkeit einen schlechten Ruf hat.
Und trotz dieser alarmierenden Zahlen verbringen Unternehmen viel Zeit damit, eine überzeugende und anregende Markenidentität rund um Ihre Produkte oder Dienstleistungen zu erstellen - und vernachlässigen dabei ihre Arbeitgebermarke. Ein fataler Fehler, der sich früher oder später auswirken wird: Denn nur ein Unternehmen mit einer starken Arbeitgebermarke zieht Talente an, hält sie - und kann sich so langfristig im War for Talents behaupten.
Wie aber baut man als Unternehmen eine starke Arbeitgebermarke auf? Mit Employer Branding.
Hier erfährst Du, was Employer Branding bedeutet, Beispiele für gute Umsetzungen und wie Du ab heute Deine eigene Employer Branding-Strategie umsetzen kannst.
Mit Employer Branding vermarktest Du Dein Unternehmen sowohl bei Arbeitssuchenden als auch bei internen Mitarbeitern. Je besser Du Dich mit Employer Branding auskennst, desto eher ziehst Du Top-Talente an. Eine positive Arbeitgebermarke kann Dir dabei helfen, diese langfristig zu binden.
Nehmen wir an, Du hast einen phänomenalen Job geleistet und eine starke Marke in Bezug auf Dein Produkt oder Dienstleistung aufgebaut. Leider wird das allein niemanden davon überzeugen, in Deinem Unternehmen zu arbeiten oder dort zu verweilen. Du musst dieselbe Markenstrategie implementieren, um die Benefits und Kultur Deines Unternehmens zu kommunizieren.
Wenn ein Arbeitssuchender einen Mitarbeiter in Deinem Unternehmen fragt: "Wie ist es so, dort zu arbeiten?" wird die Antwort nicht lauten: "Wir haben großartige Waren produziert." Stattdessen wird die Person vom Daily Business, den Unternehmenswerten und der Arbeitskultur erzählen. Um eine gute Arbeitgebermarke zu gewährleisten, müssen die genannten Komponenten eine überzeugende Geschichte erzählen.
Geschichten zu erzählen ist aber noch keine Strategie - Unternehmen müssen auch halten, was sie versprechen. Um Deine Mitarbeiter und die Öffentlichkeit zu überzeugen, dass Dein Unternehmen ein großartiger Arbeitsplatz ist, wird eine Tischtennisplatte im Keller und Gymnastik-Bälle im Großraumbüro nicht genügen.
An diesem Punkt fragst Du dich vielleicht: Ist Employer Branding für mich und meine Firma wirklich relevant?
Die Antwort ist immer - und wirklich immer - ja. Denn eine gute Arbeitgebermarke kann die Fluktuationsraten um 28% senken und damit die cost-per-hire halbieren. Darüber hinaus sind Kandidaten, die sich für eine Stelle bei einer starken Brand bewerben, tendenziell qualifizierter für den Job.
Letztendlich kann Dir Employer Branding dabei helfen, die Rekrutierungs- und Einstellungskosten erheblich zu senken und gleichzeitig die Moral und Produktivität der Teammitglieder zu steigern. Außerdem hat per se jedes Unternehmen eine Arbeitgebermarke, unabhängig davon, ob man sich darum bemüht oder nicht ? warum also nicht, eine, auf die Du stolz sein kannst?Wie also kannst Du eine Employer-Brand-Strategie effektiv implementieren?
Um eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen, musst Du Dich zunächst mit der Mission & Vision, sowie Werte & Kultur Deines Unternehmens auseinandersetzen. Es ist hilfreich, zuerst die Anforderungen des Unternehmens zu ermitteln und dann rückwärts zu arbeiten, um zu verstehen, welche Art von Talenten akquiriert werden müssen, um diese Ziele zu erreichen.
Auf diese Weise werden Arbeitgebermarke, Werte und Geschäftsziel vereint.
Möglicherweise bist Du Dir des Rufs Deines Unternehmens bei Arbeitssuchenden oder den eigenen Mitarbeitern nicht vollständig bewusst. Sende interne Umfragen, führe Suchanfragen in sozialen Medien durch, prüfe Websiten wie kanunu, um Bewertungen zu lesen.
Letztendlich sollte Deine Recherche die besten Aspekte der Unternehmenskultur aufdecken, um diese hervorzuheben - sowie Verbesserungsmöglichkeiten, an denen noch gefeilt werden muss.
Sobald Du Deine Recherchen durchgeführt und eine Liste der Vorteilen erstellt hast, solltest Du klarstellen welche Vorteile es mit sich bringt in Deinem Unternehmen zu arbeiten. Ein Arbeitgeber-Wertversprechen ist eine Marketing-Statement und ein Versprechen - Du solltest also nur anpreisen, was Deine Mitarbeiter auch bestätigen würden. Diese value proposition sollte auf der Website, dem LinkedIn-Profil und allen anderen Recruiting Kanälen veröffentlicht sein.
Darüber hinaus sollten Deine Personalvermittler und das HR-Team potenzielle Kandidaten immer über ihre benefits aufklären.Die value proposition sollte nicht nur monetärer Vergütung sein. Stattdessen sollte sie Leidenschaft wecken, indem sie zum Beispiel positive Auswirkungen des Unternehmens auf die Welt oder einen tieferen Zweck zum Ausdruck bringen. Menschen möchten, dass ihre Arbeit sinnvoll und geschätzt ist, oft sogar auf Kosten eines höheren Gehalts.
Zum Beispiel hat Accenture, einer der weltweit größten Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister, diese value proposition auf seiner Karriereseite hervorgehoben: "Nur im Team können Innovationen wirklich entstehen. Bringe dein Talent in eines unserer Teams ein. Gestalte deine Karriere, wenn du dabei unterstützt jede Industrie in jedem Land zu transformieren. Helfe dabei, die Zukunft aufzubauen. Sei Du selbst, mache einen Unterschied. Make Accenture more you!"
Wenn Arbeitssuchende mehr über Deine Arbeitgebermarke erfahren möchten, vertrauen sie am meisten auf das Feedback von derzeit bei Dir beschäftigten Mitarbeiter. Deswegen solltest Du Deinen Mitarbeitern die Chance geben, auf Deiner Unternehmensseite zu Wort zu kommen: In Form von kurzen Statements, sogenannten Testimonials. Außerdem kannst Du Deine Mitarbeiter auch dazu motivieren, bei Team-Events, internen Wettbewerben oder Gewinnspielen, auf ihren persönlichen Social-Media-Konten zu posten: Damit potentielle Bewerber diese auch sehen, kannst Du Deine Mitarbeiter bitten, einen bestimmten Hashtag zu nutzen.
Laut einer Studie bleiben 69% der Mitarbeiter nach einem guten Einstieg mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens drei Jahre in einem Unternehmen.
Letztendlich festigt sich eine positive Employer Brand mit einem guten Onboarding-Prozess. Es ist wichtig, dass die Mitarbeiter von Anfang an für ihre Rollen und Teams begeistert werden. Indem Du neuen Mitarbeiter mit präzisen Anweisungen und nützlichen Tools ausstattest, die erforderlich sind, um ihre Aufgaben zu erfüllen, stellst Du einen reibungslosen Übergang, niedrige Fluktuationsraten und ein produktiveres Team sicher.
Der Hauptgrund, warum Mitarbeiter ihren Job kündigen? Weil sie gelangweilt sind und neue Herausforderungen brauchen. Letztendlich gibt es hierfür eine relativ einfache Lösung.Wenn Du Deinen Mitarbeitern ermöglichst, Fortbildungen zu besuchen und neue Fähigkeiten zu erlernen, demonstrierst Du, dass Dein Unternehmen Wert auf kontinuierliches Lernen legst. Indem Du Deine Mitarbeiter herausforderst, stellst Du sicher, dass sie sich in ihren Rollen nicht langweilen, sondern permanent weiterentwickeln und dadurch langfristig in Deinem Unternehmen zufrieden sind.Mit neuen Fähigkeiten, werden sie außerdem zu wertvolleren Mitarbeitern für das Unternehmen - Win, Win.
Wenn Du die Wahrnehmung eines Produkts oder Dienstleistung auf dem Markt verbessern möchtest, kommunizierst Du die Botschaft nicht nur über einen einzigen Kanal und in einem Format. Stattdessen stellst Du Videos, Fotos, Diashows, Blogs und andere Arten der Werbemittel bereit, damit Du eine breite Zielgruppe auf mehreren Plattform erreichst.
Und auch wenn es darum geht, die eigene Unternehmensgeschichte zu erzählen, solltest Du verschiedene Formate und Kanäle nutzen. Sinnvoll ist dabei oft auch ein Perspektivwechsel: So könntest Du verschiedenen Mitarbeiter zu Wort kommen lassen. Das wirkt oft authentischer als wenn ausschließlich das Management von sich erzählt.
Wenn Du eine starke Arbeitgebermarke schaffen möchtest, ist es wichtig, dass Du Dich für ein bunt gemischtes Team einsetzt. Denn das eigene Team divers aufzustellen, bietet zahlreiche Vorteile, darunter: innovative Ideen, eine vielseitige Unternehmenskultur, einen besseren Kundenservice durch die verschiedenen Sprach- & Menschenkenntnisse und viele mehr. Ein breites Spektrum an verschiedenen Persönlichkeiten stellt zudem sicher, dass die individualität nicht verloren geht.
Versuche Deine Marke frühzeitig bei Deiner Zielgruppe zu positionieren. Das Stichwort lautet Early Employer Branding: Versuche schon während der Studienzeit Deine Marke zielgenau zu platzieren und positiv in Erscheinung zu treten, zum Beispiel indem Du als Sponsor auftrittst und den Druck von Lernunterlagen sponserst. Deine Zielgruppe wird Dir bei der Suche nach einer Stelle deutlich positiver gegenüberstehen, wenn sie vorab schon einmal positiv von dir überrascht wurde. Viele weitere Tipps zum Early Branding findest Du auch in unserem kostenlosen Early Branding Webinar. Am Ende hast Du sechs anwendbare Tipps zur idealen Markenpositionierung.
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Fassen wir also Zusammen: Eine Employer Branding-Strategie ermöglicht es Dir, den Dialog rund um Dein Unternehmen zu steuern und positiv zu verändern, um eine höhere Talentakquisition und -bindung zu gewährleisten. Im Grunde genommen ist Employer Branding, wie Du Dein Unternehmen an Arbeitssuchende vermarktest, und was die Mitarbeiter über Dein Unternehmen als Arbeitsplatz sagen. Eine gute Employer Branding-Strategie kann Dir helfen, bessere Talente zu gewinnen, sowie Einstellungskosten und Mitarbeiterfluktuation zu senken.
Mit einem attraktiven Employer Branding sinken die Einstellungskosten neuer Mitarbeiter nachweisbar. Auch im Bereich Talentmanagement sind Erfolge zu verzeichnen, da Schlüsselstellen schneller besetzt werden können. Ein attraktiver Arbeitgeber positioniert sich oft durch Faktoren wie ein ansprechendes Gehalt oder gute Karrieremöglichkeiten.
Neben einschneidenden Veränderungen kann die Corona-Krise auch Chancen mit sich bringen. So können zum Beispiel Weiterbildungsangebote dabei helfen Deine Mitarbeiter zu fördern. Diese können somit über die Besonderheiten der Krise informiert werden und sich gleichzeitig in Bereichen fortbilden, die normalerweise nicht zu ihrem Fachbereich gehören. Erfahre mehr darüber, in diesem Artikel.
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