Wie Mitarbeiter zu Promotern deiner Arbeitgebermarke werden

Gerade in Zeiten von Social Media werden auch im Recruitingbereich neue Möglichkeiten eröffnet. Traditionelle Maßnahmen sind längst eingestaubt, besonders weil der Fachkräftemangel in fast jeder Branche immer intensiver zu spüren ist. Um im Kampf der Talente mithalten zu können, müssen neue Wege eingeschlagen werden. Wir stellen dir hier die Stärke von Mitarbeiterpromoting sowie ein gezieltes Konzept: Mitarbeiter - werben - Mitarbeiter vor.

Mitarbeiterpromoting - wieso eigentlich?

Mitarbeiter sind eine der wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens - wenn nicht sogar die Wichtigste. Kein Wunder also, dass sie auch eine große Rolle beim Recruiting einnehmen können.

"Human Resources isn´t a thing we do. It´s the thing that runs our business." Steve Wynn, Owner of Wynn L.A.

Nur haben noch längst nicht alle Unternehmen diesen Vorteil für sich entdeckt. Falls Du noch nie etwas davon gehört hast, Du es dir nicht so richtig vorstellen kannst oder einfach nur interessiert bist, ist dieser Artikel genau richtig. Aber selbst wenn diese Art von Recruiting in deinem Unternehmen bereits praktiziert wird, kannst Du hier sicherlich noch ein paar Tipps abstauben.

Authentisches Auftreten

Nun also zu den Vorteilen Mitarbeiter für dein Unternehmen promoten zu lassen. Mitarbeiter erzählen in der Freizeit ihren Freunden und Bekannten natürlich auch von Ereignissen im Job, schließlich verbringen Arbeitnehmer einen Großteil ihres Alltags auf der Arbeit. Somit richtet sich die Aufmerksamkeit des entsprechenden Freundeskreises auch auf dein Unternehmen. Das bedeutet transparente, ehrliche und vertrauensvolle Aussagen, die Du durch keine andere Referenz erzielen kannst.

Denn fast 80% der befragten Recruiter geben an, dass sie erfolgreich auf mündliche Empfehlungen setzen. Neben dieser Maßnahme gibt es natürlich noch viele weitere Kanäle.

Quelle: Surveymonkey.

Mund-zu-Mund-Propaganda ist also nicht zu unterschätzen, weil es die authentischste Art und Weise ist, Informationen zu vermitteln. Der Klassiker in der Personalbeschaffung - Jobportale. Hier kann sich der Kandidat schnell einen Überblick über deine offenen Positionen verschaffen. Social Media bleibt nach wie vor ein wichtiger Weg mögliche Kandidaten zu erreichen. Aber auch sogenannte Empfehlungsprogramme sind mit 26% nicht zu unterschätzen.

Passende Bewerber

Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft das Erfolgspotenzial von tatsächlich passenden Bewerbern. Denn Mitarbeiter empfehlen an Bekannte. So können sie genau einschätzen, ob die infrage kommende Person zur Stellenbeschreibung und überhaupt zum Unternehmensspirit passt. Das erhöht die Erfolgsquote und die Effizienz dieser Recruiting-Form. Hier trifft das Zitat: "Good employees know good employees" von John Feldmann, Autor für Insperity Recruiting Services - genau auf den Punkt.

Voraussetzungen für das Mitarbeiterpromoting

Jetzt ist nur die Frage, wie geht das? Kann das jedes Unternehmen? Muss man dafür Wesentliches beachten? Die Antwort ist einfach: Jedes Unternehmen kann und sollte Empfehlungsrecruiting zumindest ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit schenken. Auf der einen Seite geschieht Weiterempfehlung automatisch, auf der anderen Seite gibt es aktive Programme, um dies zu pushen.

Wie oben bereits beschrieben, sprechen Mitarbeiter in ihrer Freizeit auch über ihren Job. Das passiert unkontrolliert, doch auch hier kann das Unternehmen eine positive Weiterempfehlung der Arbeitnehmer erzielen. Voraussetzung: zufriedene Mitarbeiter.

Anreize und Wertschätzung

Diese zwei Aspekte spielen besonders in der Mitarbeiterzufriedenheit eine große Rolle. Jeder Mensch strebt nach Anerkennung, vor allem im Job ist dies essentiell. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie gaben 56% der Fach- und Führungskräfte an, von ihren jeweiligen Vorgesetzten nicht genügend anerkannt zu werden.

Das Ergebnis ist sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber besorgniserregend. Schließlich hängt die Zufriedenheit der Mitarbeiter auch mit dem Mehrwert des Unternehmens zusammen. Im Bereich Recruiting empfehlen glückliche Arbeitnehmer natürlich auch positiv an Freunde und Bekannte weiter.

Um Mitarbeiter Anreize zu geben, können Unternehmen anfangen einen "Mitarbeiter des Monats" zu küren, oder besondere Arbeitsleistungen öffentlich zu preisen. So werden sie für erfolgreiche Arbeit gelobt und angespornt weiterhin gute Leistungen zu erbringen. Ein toller Nebeneffekt: der Arbeitnehmer wird dies bestimmt in der Familie sowie Freunden und Bekannten erzählen, was wiederum auf dein Unternehmen ein vorteilhaftes Licht wirft.

Promoter Merchandise als Aufmerksamkeiten für deine Mitarbeiter

Besonders im amerikanischen Raum und auch immer mehr in deutschen Start-Ups, wird diese Art von Promoting genutzt. Mitarbeiter erhalten Produkte mit aufgedrucktem Logo des Unternehmens, die sie bestmöglich auch im privaten Umfeld tragen bzw. nutzen.

Hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Beginnend mit Sweatshirts und dem aufgedruckten Firmenlogo, bis hin zu gesponserten Sportartikeln, z.B Trinkflaschen oder Handtüchern.

Wichtig ist, dass diese Artikel mit deinem Unternehmen in Verbindung gebracht werden können, also z.B. das Firmenlogo aufgedruckt ist. So wird im privaten Umfeld auf dein Unternehmen aufmerksam gemacht. Besonders die Arbeitgebermarke wird gestärkt, da deine Firma wohl keine Mühen scheut, den Mitarbeitern eine Freude zu machen - Geschenke sprechen für sich.

Deine Unternehmenskultur aufpolieren

Der Begriff ist längst keine leere Versprechung mehr, um Millennials anzuziehen. In der heutigen Zeit nimmt eine vorbildliche Unternehmenskultur einen großen Stellenwert in dem Kampf um junge Talente ein. So geben 87% der jungen Arbeitskräfte an besonders auf ein kooperatives Klima in ihrem neuen Unternehmen zu achten. Dies wird sogar mehr als hohes Gehalt geschätzt.

Somit ist eine herausstechende Unternehmenskultur ein Wettbewerbsvorteil, um erfolgreiche Arbeitnehmer von sich zu überzeugen. Wenn in deinem Unternehmen auf anständige Umgangsformen geachtet wird, ein kooperativer Austausch stattfindet und Mitarbeiter sich gegenseitig wertschätzen, dann hat es gute Chancen oben auf zustehen und auch positiv in aller Munde zu sein.

Social Media Kanäle nutzen

Fast jeder Mitarbeiter ist auf Social Media Kanälen aktiv. Das kannst Du dir zunutze machen. Appelliere an Mitarbeiter, besondere Ereignisse im Unternehmen oder auch einfach nur den Arbeitsalltag auf Facebook, Twitter, LinkedIn und Co. zu teilen.

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede in der Vorgehensweise, die sich aber auch auf den Erfolg auswirken. So ist es nicht sinnvoll, den Mitarbeiter ohne große Hilfestellungen mit dem Projekt Social Media Promoting alleine zu lassen. Eine schnelle Einführung, was dein Unternehmen gerne vermitteln möchte und welche Werte nach Außen getragen werden sollen, schützt vor bösen Überraschungen.

Interaktive Social Media Kanäle, wie Instagram oder Snapchat, haben eine Story-Funktion. Hier können Mitarbeiter ihre Freunde, Bekannte und Follower an persönlichen "work-stories" teilhaben lassen. Es vermittelt ein authentisches und persönliches Bild von dem Arbeitsalltag in deinem Unternehmen und bringt andere dazu, sich für die Firma zu interessieren.

Aber aufgepasst vor offensichtlicher Werbung. Außenstehende erkennen schnell, ob dein Unternehmen die Accounts nur als reine Werbeplattformen nutzt, weil hauptsächlich unternehmensspezifische Beiträge gepostet werden. Hier gilt, weniger ist mehr und den Fokus auf die persönlichen Einblicke des jeweiligen Arbeitnehmers zu belassen.

Wenn Du diese Tipps befolgst, kann nichts mehr schief gehen und Recruiting via Social Media wird viele Interessenten in deine Firma locken.

"Mitarbeiter werben Mitarbeiter" - Programm

Empfehlungsrecruiting kann auch als Programm formuliert werden. In den vorherigen Beispielen wurden mögliche Kandidaten passiv auf das Unternehmen aufmerksam gemacht, durch Weitersagen von Freunden und Bekannten.

Nun soll eine Art Programm her, um Promoting einen Namen zu geben. So hast Du die Chance, Recruiting in die richtigen Bahnen zu lenken.

Wie funktioniert das? Die freiwillige Basis sollte weiterhin im Vordergrund stehen. Allerdings solltest Du im Unternehmen kommunizieren, welche Stellen frei sind. Animiere die Mitarbeiter, sich in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis aktiv umzuhören.

Als Anreiz kannst Du z.B aus dem Ganzen eine Challenge machen, sodass monatlich der beste "Hobby-Recruiter" ausgezeichnet wird. Oder es gibt bei erfolgreicher Weiterempfehlung ein Präsent. Es muss gar nicht um Geld gehen, über einen Restaurantgutschein freuen sich schon die meisten.

Die 3 wichtigsten Vorteile des "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" - Programms

Das Programm ermöglicht es dir, die Ressource deiner Mitarbeiter genau einzusetzen um potenzielle Bewerber auf das Unternehmen aufmerksam zu machen.

1. Kostenersparnis

Im Vergleich zu herkömmlichen Recruitingmethoden, wie teuren Stelleninseraten oder Werbefilmen für die Arbeitgebermarke, kostet die Mitarbeiterempfehlung relativ wenig. Dennoch steht sie diesen in nichts nach. Ganz im Gegenteil - wem Vertrauen wir, wenn nicht Freunden oder Bekannten?

2. genaues Targeting

Wie bereits weiter oben erwähnt, kennen erfolgreiche Mitarbeiter auch erfolgreiche Leute. Nutze dies gezielt für die Recruitingprozesse und erreiche somit mehr passende Bewerber. Auch die Teambezogenheit wird gestärkt. Schließlich hat es ein Mitarbeiter erfolgreich geschafft dir bei dieser Aufgabe zu helfen.

3. Zeitersparnis

Auch im Bezug auf Zeitersparnis gewinnst Du mit dieser Methode. Natürlich erfolgt nach der Weiterempfehlung das eigentliche Bewerbungsgespräch mit evtl. mehreren Runden sowie ein Assessment Center. Dies muss natürlich nach wie vor organisiert werden. Allerdings erspart dir das Programm den Aufwand der eigentlichen Bewerbersuche. Stellenanzeigen müssen nicht formuliert und geeignete Jobportale nicht gesucht werden.

Was du unbedingt beachten solltest

Das Programm verhilft dir zu neuen Bewerbern. Allerdings verändern sich die demographischen Merkmale des Unternehmens kaum. So werden doch hauptsächlich Bewerber im ähnlichen Alter, mit denselben Interesse und Vorstellungen des Empfehlers herangezogen. Das stärkt zwar interne Beziehungen zwischen einzelnen Arbeitnehmern. Dies kann allerdings auch zur Grüppchenbildung führen, sodass ein reger Austausch mit anderen Mitarbeitern nicht mehr zu stande kommt. Hier ist die Balance von dieser internen Methode und externen Recruitingverfahren sinnvoll. Aber auch regelmäßige Teamevents kann der Gruppenbildung entgegen wirken.

Falls eine Weiterempfehlung nicht geklappt hat, sollte dies nicht großartig an die Glocke gehängt werden. Es ist wichtig keine Verlierer zu generieren, sodass das Ganze nicht in einer unternehmensinternen Konkurrenz ausartet. Niemand sollte frustriert sein oder sich schlecht dabei fühlen müssen.

Ausblick für dein Unternehmen

Im Großen und Ganzen ist es aber sinnvoll, diesen internen Recruitingvorgang zu stärken. Dies kann vorerst durch passive Empfehlungsmöglichkeiten geschehen, da die oben genannten Möglichkeiten generell den Unternehmensgeist stärken. Wenn dabei bestärkende Ergebnisse erzielt werden konnten, macht es Sinn ein offizielles Mitarbeiter werben Mitarbeiter - Programm zu entwickeln. Wenn Du hierbei mögliche Schwierigkeiten beachtest und diese umgehst, erzielst Du noch effektivere Ergebnisse bei deinem Recruitingprozess.

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